Was ist Blockchain?
Die Blockchain speichert und überträgt Informationen auf transparente und sichere Weise. Dabei funktioniert sie ohne vertrauenswürdige Zwischenhändler. Diese von einer bislang unbekannten Person mit dem Namen Satoshi Nakamoto geschaffene Technologie entstand im Jahr 2008 mit dem Bitcoin. In dieser dezentralen Datenbank ist die komplette Summe aller Tauschvorgänge enthalten, die von ihren Nutzern seit ihrer Entstehung durchgeführt wurden.
Aufgrund ihrer Sicherheit schafft sie Vertrauen. Zum einen können keine Änderungen an den Blöcken vorgenommen werden. Zum anderen ermöglicht dieses transparente Tool nicht jedem den Zugriff auf die Daten. Darüber hinaus beschleunigt es die Transaktionen und bietet neue Möglichkeiten, indem es die Rolle von vertrauenswürdigen Zwischenhändlern, wie zum Beispiel Banken, in Frage stellt.
Technologie, die traditionelle Institutionen anlockt
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat erkannt, dass sie auf dieses Instrument nicht verzichten kann, um angesichts der wachsenden Bedeutung von e-Währungen wettbewerbsfähig zu bleiben. Am 28. April 2021 kündigte sie daher in Zusammenarbeit mit der Société Générale, Goldman Sachs und Santander die Emission einer Anleihe in Höhe von 100 Millionen Euro über zwei Jahre an, die die Ethereum-Blockchain-Plattform nutzt.
Blockchain, mehr als nur eine e-Währung
Die Blockchain ist der breiten Öffentlichkeit mit e-Währungen wie Bitcoin oder Ethereum ein Begriff geworden. Die Entwicklung dieser Währungen interessiert sogar den Nicht-Banken-Sektor. Facebook demonstriert sein Interesse mit seinem Stablecoin Diem, vormals Libra. Auch wenn man den Eindruck haben könnte, dass Blockchains ausschließlich für Kryptowährungen verwendet werden, ist das kaum der Fall.
Diese Technologie kommt vor allem bei der Nachverfolgung von Vermögenswerten zum Einsatz. Ein Vorreiter für die Lebensmittel-Blockchain war die Supermarktkette Carrefour. Aber auch als Nachweisinstrument eingesetzt, kann sie zu einer Lösung im Kampf gegen Fälschungen werden. Aura Blockchain, entwickelt von LVMH, Prada und Cartier, bietet mit dem Non-Fungible Token (NFT) ein Echtheitszertifikat für ihre Produkte an. Mit diesem neuen Mittel der Kommunikation zum Kunden wird der Zugriff auf die Produkthistorie und entsprechende Nachweise ermöglicht. Hublot, eine Marke im Besitz von LVMH, setzt sie ein, um eine digitale Garantie für ihre Uhren anzubieten, zugänglich mit Hilfe eines Fotos.
Es wird auch für die Zertifizierung von Eigentumsrechten verwendet. Mit dem neu geschaffenen NFT ist es möglich, eine Sache, einen Vermögenswert oder sogar einen Teil eines Arms eines Tennisspielers digital zu erwerben.
Außerdem können damit Verpflichtungen, die zwischen mehreren Parteien eingegangen wurden, elektronisch und automatisch abgewickelt werden. Diese Smart Contracts sind keine Verträge, sondern vielmehr ein Hilfsmittel für die einwandfreie Abwicklung von konkret eingegangenen Verträgen. Sie eignen sich für die Abwicklung von Versicherungsverträgen, wie Axa es mit Fizzy beabsichtigte.
Ein gesetzlicher Rahmen, der noch unklar ist
Der gesetzliche Rahmen von Blockchain ist im Großherzogtum nach wie vor nicht eindeutig. Lediglich das Gesetz vom 1. März 2019 zur Änderung des geänderten Gesetzes vom 1. August 2001 über den Wertpapierverkehr und das Gesetz vom 22. Januar 2021 zur Änderung des geänderten Gesetzes vom 5. April 1993 über den Finanzsektor sowie das Gesetz vom 6. April 2013 über entmaterialisierte Wertpapiere haben anwendbare Bestimmungen, ohne neue zu schaffen. Das schließt die Anwendung der Verordnung (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Verkehr dieser Daten nicht aus. Wenn die Blockchain personenbezogene Daten enthält, unterliegt sie dieser.
Für weitere Informationen oder Beratung zu Ihrer Blockchain wenden Sie sich bitte an unser Digital-Team unter +3522625621 oder senden Sie uns eine E-Mail an contact@dsm.legal.