Drohnen halten heute Einzug in die Baubranche und ganz allgemein in die Welt des Bauwesens. Diese Technologie ermöglicht es, eine Vielzahl von Aufgaben schneller und kostengünstiger als bisher zu erledigen, darunter die Kartierung von Gebieten, um die Lage von Gebäuden zu bestimmen, Durchführung von Untersuchungen zu den Auswirkungen auf die Umgebung, thermische Kartierung von bestehenden Gebäuden zur Prüfung der Notwendigkeit von Renovierungsarbeiten im Falle eines Erwerbs, aktive Überwachung sensibler Standorte, Sicherung von Baustellen, Marketingförderung, Erstellung von Videoinhalten, Visualisierung des Fortschritts eines Bauvorhabens und einer Baustelle. Außerdem wird diese Technologie zunehmend für den Transport von Gütern mit geringem Volumen und Gewicht eingesetzt, wie z. B. von Amazon und Walmart in den USA. Langfristig wird diese Technologie noch stärker industriell genutzt werden durch den Zugang zu komplexen Bereichen, um bestimmte anspruchsvolle Aufgaben zu erledigen: Fenster putzen, Fassaden streichen oder verputzen, Brandbekämpfung, Rettung etc.
Wie bei allen neuen industriellen Technologien werden sich die theoretischen und praktischen Einsatzmöglichkeiten in etwa fünfzehn Jahren schrittweise annähern (wenn man das mit der Entwicklung des Internets, der Solarenergie oder der LED-Leuchtmittel vergleicht). Am Ende dieses Zeitraums, der bereits im Gange ist, wird der Einsatz von Drohnen alltäglich sein, und die frühen Anwender werden von dem „First Mover“-Vorteil profitieren (wie seinerzeit die GAFAM).
Diese neuen Technologien führen zu neuen rechtlichen Fragen für die Anbieter von Drohnendienstleistungen, für die Nutzer und im Allgemeinen für die Bürger: Fluggenehmigungen, Schutz der Privatsphäre, Eigentum an den generierten Daten, Schutz personenbezogener Daten, Haftung, Versicherung etc.
Wie in früheren Artikeln erläutert, führen innovative Technologien, die in das Immobilien-Ökosystem eingeführt werden, auch zu neuem juristischen Wissen, das in Verträge, allgemeine Geschäftsbedingungen, Unternehmensführung und interne Organisationen von Unternehmen einfließen muss.
Die Gesetzgeber auf europäischer und nationaler Ebene werden diesen neuen Themen besondere Aufmerksamkeit widmen, so dass die rasche Entwicklung der Gesetzgebung in diesen Bereichen ständig beobachtet werden muss.
Wir möchten noch einmal darauf hinweisen, dass sich zahlreiche der neuen gesetzlichen Regelungen, die für den Bausektor gelten werden, verwaltungsrechtliche, aber auch strafrechtliche Verfolgung mit sich bringen werden, darunter der Umgang mit personenbezogenen Daten, Verstöße gegen das Recht auf Privatsphäre und zwingende Verwaltungsvorschriften.
Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse und in Ergänzung zu spezialisierten Anwaltskanzleien wie DSM Avocats à la Cour werden nach und nach Verbände gegründet, die die Betreiber bei ihren Überlegungen zu diesen Werkzeugen unterstützen, wie z.B. (aber nicht nur) die APDL – Association pour la Protection des Données au Luxembourg oder die brandneue LDF – Luxembourg Drone Federation.
Von Renaud LE SQUEREN, Partner – Avocat à la Cour, DSM Avocats à la Cour.